Es regnet - doch sie merkt es kaum,
weil noch ihr Herz vor Glück erzittert:
Im Kuß versank die Welt im Traum.
Ihr Kleid ist naß und ganz zerknittert
und so verächtlich hochgeschoben,
als wären ihre Knie für alle da.
Ein Regentropfen, der zu Nichts zerstoben,
der hat gesehn, was niemand sonst noch sah.
So tief hat sie noch nie gefühlt -
so sinnlos selig müssen Tiere sein!
Ihr Haar ist wie zu einem Heiligenschein zerwühlt -
Laternen spinnen sich drin ein.
- Details
- Veröffentlicht: 02. Juli 2018
Juli 2018: Der Kuß
simulacra: Fo 2 (Hamburg, 2016)
https://www.kunstnet.de/werk/421721-fo-2
https://www.kunstnet.de/werk/421721-fo-2
Weitere Beiträge ...
- Juni 2018: Canaletto, Die Dogana in Venedig
- Mai 2018: Frische Fahrt
- April 2018: im halblicht
- März 2018: Gedicht für den Anfang
- Februar 2018: Mein Februarherz
- Januar 2018: Der Luftschiffer
- Dezember 2017: Außerhalb
- November 2017: gegen abend gerieten wir
- Oktober 2017: Über die Alpen
- September 2017: Zu Dir