Fachdidaktik Deutsch Vormbaum

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August 2011: 18. Sonett
Soll ich denn einen Sommertag dich nennen,
dich, der an Herrlichkeit ihn überglänzt?
Dem Mai will Sturm die Blütenpracht nicht gönnen,
und Sommers Herrschaft ist so eng begrenzt.
 
Oft leuchten seines Blickes Feuerfarben,
doch bald auch hört das goldne Glänzen auf,
bis seine allerletzten Spuren starben
in Wechsel und natürlichem Verlauf.
 
Dir aber soll der Sommer niemals scheiden,
die Zeit sei fern, dass Schönheit dir verdirbt.
Des Todes gier'ger Blick weiß dich zu meiden:
mein Wort verhütet, dass dein Wesen stirbt.
 
Solange Ohren hören, Augen sehn,
besteht mein Lied, wirst du im Lied bestehn!
 
Nachdichtung des 18. Sonetts von Shakespeare aus dem Jahr 1933 von Karl Kraus.
Anmerkung: Das englische Sonett weicht bewusst von der italienischen Form ab.
Liebe

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