Fachdidaktik Deutsch Vormbaum

Informationen und Materialien zum Fach Deutsch und seiner Didaktik

 

Verschiedene kommunikative Methoden

 

1. Partnerinterview

Zur Vorbereitung wird die Klasse in zwei Hälften geteilt. Die S der einen Hälfte erhalten Interviewauftrag A, die andere Hälfte erhält Interviewauftrag B. Die Interviewaufträge sind ziemlich offen gehalten (Versuche herauszubekommen was dein Partner am Wochenende so alles erlebt hat,…. Was er vom Führerschein auf Probe hält,….)

In einer Stillarbeitsphase bereiten sich alle S auf ihre Aufgabe vor. Dann werden im Losverfahren Tandems gebildet (A+B). Beide interviewen sich 3 Minuten lang. Sie fragen, antworten, hacken nach und protokollieren stichwortartig.

Anschließend finden sich alle S in einem Stuhlkreis zusammen und stellen ihren jeweiligen Interviewpartner vor. Ein Feedback rundet die Übung ab.

 

Vorbereitung: geeignete Interviewanlässe. Beim Interview verteilen sich die S im Raum, das sie gut miteinander sprechen können. Bei der Vorstellungsrunde sind zunächst alle A Leute, dann alle B Leute an der Reihe.


2. Partnerquiz

Zunächst müssen lernrelevante Fragen festgelegt werden. Diese können vom L vorgegeben werden, 10 Fragen für Partner A und andere 10 Fragen für Partner B. Andere Möglichkeit wäre, dass S in Kleingruppen sich aus den Unterrichtsmaterialen Fragen zusammenstellen.

Anschließend setzen sich S in einem Doppelkreis zum Tandem zusammen, die zu unterschiedlichen Gruppen gehören.

Nun stellen zunächst die im Innenkreis sitzenden ihre Quizfragen. Ihr Gesprächspartner muss die Frage wiederholen und die Antwort geben. Nach diesem Ritual wird abwechselnd gefragt und geantwortet, bis die Fragen erschöpft sind. Fragen, die nicht beantwortet werden können, werden geklärt und später wieder aufgegriffen. Dann sollten sie beantwortet werden können.

Abgeschlossen wird die Übung mit einer inhaltlichen Auswertung und methodenzentrierten Feedbackrunde.

 

Vorbereitung: Die Quizfragen müssen über den abgehaltenen Unterricht und die vorliegenden Materialien sein. Jeder S sollte 10 unterschiedliche Fragen haben.

3. Wissenslotto

Begriffe/ Fragen werden über ein Stoffgebiet auf rechteckigen Kärtchen notiert. „Lotto“ deshalb, weil die S aus dem Kartenangebot je eine Frage/ Begriff ziehen können.

Die vorbereiteten Karten werden mit der Schrift nach unten auf dem Boden des Klassenzimmers verteilt, und zwar mindestens so viele wie S. Nun zieht jeder S ein Kärtchen. Danach kann eine Tauschbörse eröffnet werden. Anschließend wird allen S eine Vorbereitungszeit eingeräumt, in der sie in ihren Unterlagen nachschlagen können.

Alsdann werden die Fragen/ Begriffe von den S der Reihe nach vorgelesen und in freier Rede beantwortet. Der L greift nur bei gravierenden Fehlern ein.

Abgeschlossen wird die Übung mit einem Feedback.

 

Vorbereitung: L geht den Stoff durch und sucht wiederholungsrelevante Fragen/ Begriffe raus. Die Kärtchen werden im Klassenzimmer verdeckt ausgelegt bzw. ausgehängt.

4. Erlebnisberichte

Der L definiert das Erlebnisfeld genauer, aus dem die S berichten sollen. Mögliche Themen sind z. B. Schule, Tiere, Ferien, Sport. Bereiche also, zu denen allen S interessante und erzählenswerte Berichte einfallen, wenn sie nur ein wenig überlegen. Wichtig ist dass den S eine 5- minütige Besinnungsphase vorangestellt wird. In dieser Phase können die S ihr Erlebnis eingrenzen und Stichworte notieren.

Anschließend werden per Losverfahren Gesprächspaare gebildet, die sich im Doppelkreis gegenüber sitzen und sich wechselseitig ihre Erlebnisse berichten. In einem zweiten Schritt werden die S in 4- 5 Gruppen zusammengefasst. So finden neue S zusammen, die sich in einem weiteren Versuch ihre Erlebnisse erzählen. Am Ende gibt es ein kurzes Feedback im Plenum.

Vorbereitung: Loskärtchen sowie Sitzarrangements (Doppelkreis, Tischgruppen)

 

5. Vorstellungsrunde

S erhalten zur Vorbereitung betreffende Leitfragen und machen sich dazu Gedanken bzw. Notizen.

(Wer bist du?/ Welche Hobbies hast du?/ Was ist den Lieblingsfach und warum?/ Was erwartest du?)

Für die Stillarbeit reichen 2- 3 Minuten. Die S setzen sich in einen Kreis und äußern sich der Reihe nach oder durcheinander (Ball). Es folgt ein Feedback wie die S die Runde erlebt haben und wo Probleme waren.

 

Vorbereitung: Leitfragen werden an die Tafel geschrieben. Stuhlkreis wegen Blickkontakt.

 

6. Mosaikgeschichten

a.) den S wird eine Bildergeschichte aus den Lehrmitteln entnommen und sie müssen die Geschichte rekonstruieren und den Mitschülern erzählen.

b.) L gibt themenzentrierte Eckdaten vor (Name, Ort, Zeit, Ereignis), aus denen die S eine Erzählung modulieren müssen.

c.) S schreiben auf Kärtchen je 4 zusammenhängende Begriffe zu einem Thema. Die Kärtchen werden unter den S ausgetauscht und zu individuellen Geschichten verarbeitet. Dann werden sie in Partner- oder Gruppenarbeit wechselseitig vorgetragen und zwar in freier Rede.

Die Geschichten können sowohl Fantasiegeschichten, als auch sachliche, historische Berichte sein.

Zum Abschluss kann die ein oder andere Geschichte im Plenum vorgetragen werden.

 

Vorbereitung: Mosaiksteine vom L erstellt. Kärtchen für die S. Lose für Partner- & Gruppenarbeit.

 

7. Rätselraten

Einige S erhalten vor der Übung den Auftrag, je eine rätselhafte Umschreibung einer Person, eines Tieres, eines Landes, einer Hauptstadt, eines Fachbegriffs…. Vorzubereiten. Die Angaben zum gesuchten Begriff sollten anfangs eher vage sein, dann aber doch immer konkreter werden.

Während der Übung selbst geht ein S jeweils nach vorn und trägt seine Umschreibung vor. Die zuhörenden S schreiben des Rätsels Lösung stillschweigend auf einen Zettel. Gewonnen hat, wer die meisten Rätsel richtig gelöst hat. Am Ende der Übung werden die Lösungen verglichen sowie Schwierigkeiten besprochen. Ein Feedback der Zuhörer und der Erzähler rundet die Übung ab.

 

Vorbereitung: L muss Begriffe festlegen und ausgelosten S zur Vorbereitung zukommen lassen.

8. Personality- Show

Der L sucht 4- 5 lernrelevante Persönlichkeiten aus. Das können berühmte Maler, Staatsmänner, Schauspieler, Musiker, Sportler usw. sein. Wichtig ist, das eine kurze Grundinfo zur Verfügung steht. Die S ziehen eine der Persönlichkeiten, machen sich mit ihr (zu Hause) vertraut und überlegen sich, wie sie sie präsentieren wollen. Dann beginnt erst die Arbeit in den Kleingruppen, in denen unterschiedliche Berühmtheiten vertreten sind. Jede Gruppe hat einen Talkmaster, der Regie führt. Die Persönlichkeiten stellen sich in ICH Form vor. Rückfragen erlaubt, Diskussionen nicht. Anschließend zieht jede Gruppe eines der 5 Namenschilder und schickt die Berühmtheit in eine neue Runde. Kurzes Feedback am Ende.

 

Vorbereitung: Persönlichkeiten mit Namensschildern in mehrfacher Ausführung. Talkmaster auswählen, der selbst eine Persönlichkeit ist und sich auch vorstellt.

9. Nacherzählen

Die Klasse wird in zwei Hälften eingeteilt. Die eine Hälfte erhält Text A, die andere Texte B und zwar vom gleichen Themenkomplex. Personen und Akteure können als ICH Form erzählt werden.

Die S machen sich mit dem Text vertraut und bereiten sich auf ihre Nacherzählung vor. Als dann setzen sie sich in einem Doppelkreis paarweise gegenüber, die S mit Text A sitzen im Innenkreis, die mit Text B im Aussenkreis. Dann tragen sie sich die Nacherzählung wechselseitig vor. Anschließend werden zwei S mit unterschiedlichen Texten ausgelost, die ihre Nacherzählung präsentieren. Verkleidungen oder Handpuppen sind hier erlaubt „Ich Kaspar will euch was erzählen….“ Auch Schattenspiele haben sich als Entlastungsmöglichkeit bewährt.

 

Vorbereitung: Texte verschiedenfarbig kopieren und abwechselnd verteilen.

10. Expertenbefragung

Vorbereitung: Die Klasse wird z.B. in 8 Dreier- Teams aufgeteilt. 4 davon sind Expertenteams, die sich in unterschiedliche Teilbereiche des anstehenden Themas eingearbeitet haben, die 4 anderen sind Journalistenteams, die mit dem Thema auch einigermaßen vertraut sein müssen, damit sie qualifiziert fragen können. Ihre Vorbereitung richtet sich unter anderem auf die Fragestrategie.

Das erste Expertengespräch kann beginnen. Die beiden Teams, die für das erste Spezialgebiet zuständig sind, nehmen an zwei V- förmig angeordneten Tischen Platz. Moderiert wird die Befragung vom L. Die Journalistencrew beginnt mit der vorbereiteten Fragestrategie zu fragen. Die 3 Experten antworten mit bestem Wissen. Dabei wechseln sich alle Beteiligten regelmäßig ab, damit sie auch alle zu Wort kommen. Der Moderator macht zwischendurch eine Zäsur, um den Zuhörern Gelegenheit zum Fragen zu geben. Am Ende dieser ersten Befragung steht ein Feedback. Dann kommt eine neue Runde zu einem neuen Spezialgebiet. Selbstverständlich können die Befragungen auch an unterschiedlichen Tagen stattfinden.

 

Vorbereitung: Die Spezialthemen sind in der Regel ausgewählte Teilthemen aus dem Schulbuch. Es können auch Zusatzinformationen untergebracht werden.

11. Werberunde

Den S wird ein bestimmtes Rahmenthema vorgegeben (Werbung für eine Stadt, eine Ferienregion, eine Fremdsprache) Sie bereiten sich zu Hause auf ihre Werbeansprache vor, die ca. 2 Minuten dauern sollte. Sie notieren sich Stichworte und üben schon mal vor dem Spiegel. Im Unterricht werden zunächst mehrere Gruppen mit je 5- 6 S gebildet, die sich gegenseitig Probevorträge halten. Dann werden S ausgelost, die vor der gesamten Klasse Werbeansprachen halten. Nach jeder Ansprache erhält das Publikum Gelegenheit zur Bewertung mit Hilfe dreier Farbkarten, die vorher an alle Zuhörer verteilt worden sind.

Grün= sehr überzeugend

Gelb= teilweise überzeugend

Rot= wenig überzeugend

Der Werber hat das Recht, 3 Zuhörer nach einer Begründung ihrer Farbwahl zu bitten. Am Ende der Übung werden Kriterien festgehalten, die eine überzeugende Ansprache auszeichnen.

 

Vorbereitung: L legt Rahmenthema fest. Die Probeansprachen werden in Stehkreisen gehalten.

Ausreichend viele Farbkärtchen sind zuzuschneiden.

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