- Details
- Kategorie: NBG - Schülerbeiträge Kurs 13 (Beitrag hier rein)
- Veröffentlicht: 10. November 2009
Christian Weidele
Inhaltsangabe
Erste Untersuchung 2
Am Morgen seines Geburtstages wird Josef K. von zwei Männern überrascht, die behaupten, dass er verhaftet sei, den Grund können oder wollen sie jedoch genauso wenig sagen wie der Aufseher, welcher ihm mitteilt, dass er sein Leben normal fortführen könne, wodurch K. die Verhaftung anfangs für einen üblen Scherz hält. Nach Gesprächen mit seiner Vermieterin Frau Grubach und Fräulein Bürstner, in denen er sich für die Unannehmlichkeiten entschuldigt, wird er am Sonntag nach der Verhaftung zu einer Untersuchung vorgeladen, deren Zimmer er aber aufgrund unzureichender Angaben zu spät findet. An diese Stelle nun knüpft das oben erwähnte Kapitel an:
Obgleich K. so getan hat, als ob er nach einem Tischler namens Lanz suche, erkennt ihn die junge Frau und bittet ihn in den kleinen, überfüllten Raum, in dem es zwei vermeintliche Parteien gibt. Trotz Josef Ks Verspätung beginnt die Untersuchung. Der Protagonist versucht durch sein gewandtes Reden die Leute im Raum für sich zu gewinnen und von seiner Unschuld zu überzeugen, unterstützt wird er dabei durch fehlerhafte Informationen, die im Heft des Untersuchungsrichters über ihn stehen. Dies bestätigt K. in seiner Überzeugung, dass diese Verhaftung eine Ungerechtigkeit ohne jedwede rechtliche Grundlage sei, sodass K. sich fast schon arrogant verhält, da er dem Untersuchungsrichter keinen Respekt zollt und ihm sein Heftchen regelrecht aus der Hand nimmt und dieses abfällig kommentiert. Josef K. fühlt sich stets im Recht und zweifelt stark an der Seriosität des Verfahrens, was durch seine Erzählung des ihm Widerfahrenen deutlich wird, indem er die Umstände und Personen ins Lächerliche zieht. Er greift sowohl den Richter als auch die Leute aus den beiden Partien scharf an und wird sogar beleidigend, als er an allen das gleiche Abzeichen am Rockkragen erkennt, wodurch er sie alle für korrupte Beamte hält. Auch die letzte Warnung des Richters schlägt K. lachend in den Wind und verlässt den Untersuchungsraum.
Für mich wird in diesem Kapitel Josef Ks. starke Überzeugung , dass ihm keine Schuld nachzuweisen sei, deutlich. Diese Haltung liest sich teilweise sehr rechthaberisch. Zeitweise finde ich den Protagonisten sogar überheblich, da er die Untersuchung an sich gar nicht ernst nimmt und vergleisweise respektlos mit dem Richter spricht.