Fachdidaktik Deutsch Vormbaum

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Franz Kafka: Der Proceß

 

Inhaltsangabe des Kapitels: Verhaftung 2

Im ersten Kapitel vonKafkas Roman  „Der Proceß“ geht es  um Joseph K., dem berichtet wird, dass er verhaftet ist. Normalerweise geht Josef K., ein reifer selbstständiger Junggeselle, jeden Morgen alleine auf die Bank zu seiner Arbeitsstelle. Aber heute muss er sich an einige außergewöhnliche Umstände anpassen.
Nachdem K. sich angezogen hat (S.18 Z.18ff), geht er in den Nebenraum, in dem der Aufseher bereits auf ihn wartet. Neben dem Aufseher befinden sich noch weitere Personen im Raum: drei junge Männer, die -wie sich später herausstellt-  K.s Kollegen aus der Bank sind.
An dieser Stelle nun erkennt K. seine missliche Lage und fragt sich, weshalb er verhaftet und angeklagt wurde. Da er sich seiner Unschuld sicher ist, sieht er die ganze Verhaftung zunächst als einen Scherz an. Dennoch bleibt er unsicher und versucht die Situation durch Fragen aufzuklären. Der Aufseher rät ihm daraufhin, nicht zu viel zu sprechen, da er ansonsten den guten Eindruck trüben würde. Im Grunde weiß der Aufseher nicht mehr als K. selbst und kann ihm somit auch keine Antworten auf seine Fragen geben.
Nun sieht K. keinen anderen Ausweg mehr, als seinen Bekannten, einen Staatsanwalt, anzurufen. Der Aufseher sieht darin aber keinen Sinn, sodass K. sein Vorhaben letztendlich bleiben lässt. Nun  wendet Josef K.  sich den Gaffern, die aus dem gegenüberliegenden Haus herüberscheuen, zu. Völlig erbost über seine ungebetenen Zuschauer, scheucht er diese mit harschen Worten davon.
Allmählich reicht es K. .Er will die Sache friedlich abschließen und reicht dem Aufseher versöhnlich die Hand. Der Aufseher hingegen erwidert diese Geste nicht.  Er erlaubt K., jedoch  in Begleitung der drei Männer, zur Arbeit zu gehen. K. mustert die drei Personen und erkennt ihre Gesichter. Es sind Kaminer, Rabenstein und Kullich, drei jüngere Bankbeamte. Die skurrile Situation endet nun in diesem Kapitel, als die vier Männer in das Automobil einsteigen und  zur Bank fahren.
Schon im ersten Kapitel wird einem klar, dass dieser Roman nicht mit anderen Romanen zu vergleichen ist. Man wird von Anfang an in einen Sachverhalt hineingeworfen, bei dem man sich nur eine Frage nach der anderen stellen kann - die Antworten lassen auf sich warten. Warum wird der Protagonist nur Josef  K. genannt? Weshalb erfährt man den vollständigen Namen nicht? Dem Leser werden nur sehr langsam die Zusammenhänge verständlich, da nicht mit einer bekannten, vertrauten Situation begonnen wird, sondern mit einer alltags untypischen Handlung - einer Verhaftung. Es wird auch nicht klar, warum Josef K. in Haft genommen wird. Zudem erweckt es den Anschein, als ob alle wissen warum er in Haft ist, nur der Leser und er selbst erfahren die Gründe nicht. Warum wird er in seiner Wohnung überwacht und darf arbeiten gehen? Warum dieser Aufwand und weshalb wird er nicht gleich hinter Gitter gebracht? FRAGEN ÜBER FRAGEN UND KLARE  ANTWORTEN DARAUF SUCHT MAN IM ROMAN VERGEBLICH!!!

 

 

©ChristophHardt

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