immer schaue ich auf die berge
es sind nicht angetretene reisen
zum stillstand verdammt
und der wald: ein schlechter traum, schon so viele jahre.
seine wurzeln, komplex
reichen tief. nicht gebaute häuser spuken darin
die luft macht das atmen schwer.
und dann der see!
die tage bilden perlen aus kleinen unruhen
in den muschelwäldern am grund.
du musst danach tauchen
dann kommt die zeit zurück
doch ich liege auf dem rücken und lasse mich treiben
atme die klare luft in der mitte des sees
von der eine dichterin vielleicht sagen würde
dass sie aus ungeschriebenen,
von niemandem rezitierten gedichten besteht
und jedes gedicht hat eine eigene stimme
die in der atmosphäre klingt.
bei sonnenaufgang setzen sie die luft in brand
und sind so feuer an geheimen stränden
an denen nichts entzündet werden darf.
wenn es stimmt, dass gedichte
so die engelsprache imitieren
verstehe ich die nicht richtig
und doch fängt man ein gedicht
zumindest teilweise aus der luft
oder man fängt es sich in der luft ein
oder in einem zelt aus tierhaut und baumwolle
wenn du ein tier als lebendes zelt
oder ein baumwollfeld als blühende zeltwand bezeichnen willst.
wenn es draußen stürmt, streiten die dichter,
welches gedicht mehr holz umlegt.
so will ich mich verteidigen.
aber zu lange bin ich
um das gebirge gelaufen, im wald,
habe im see gelegen
und die klare luft geatmet. jeder
feuerschlucker ist weitergekommen als ich
heute, als ich sie in der luft reden hörte
und einfach liegenblieb.
das aufgeschobene Gedicht