Wien, Leopoldstadt
Der Winter verabschiedet sich mit Messer
Stichen, mit Blut auf der Praterstraße, mit
Hunden im Park und Polizisten. Er geht
Über schwarzen Schnee und grüßt die
Toten, die Verschwundenen, die uns
Mit anderen Wintern zurücklassen.
Geht mit Träumen über aufgetaute
Grasflächen, über rutschige Treppen,
Und wenn wir die Lichtflächen am
Himmel sehen, dreht er sich noch
Einmal um mit Schneewolken, mit
Gestöber, tanzt ausgelassen, als hätte
Er alles vor sich: Das Glitzern, das Weiß,
Land ohne Stadt, ohne Blaulicht und
Menschen. Eisblumen. Und Gletscher
Für Jahrtausende. Wir winken einander
Zu, zwei aus einem Wasser, aus einer
Kälte. Zwei unter einer Sonne, mit
Nichts als glücklosen Seitensprüngen
In eine neue Zeit.
Im März
Foto vom winterlichen Johann-Strauß-Denkmal im Wiener Stadtpark