Dieses Gedicht gehört zu den ersten, die Robert Walser als junger Mann in der "Wiender Rundschau" veröffentlichen ließ. Es ist ein sehr hintergründiger lyrischer Text, der im Titel "Zu philosophisch" seinen reflexiven Gehalt gleichsam negativ abzustempeln scheint. Die Auseinandersetzung des lyrischen Ich mit sich selbst schwankt gedanklich zwischen Selbstentfremdung, Selbstkritik und neuer selbstbewusster Ichfindung. Der Walser-Forscher Wofram Groddeck hat zu diesem Gedicht eine lesenswerte Interpretation verfasst: Wolfram Groddeck, Lyrik und Rhetorik. Robert Walsers Gedicht "Zu philosophisch" und Bertolt Brechts "Gleichnis des Buddha vom brennenden Haus". In: Der Deutschunterricht (Friedrich) Nr. 1 / 2022, S. 17-25.